Pfarrhaus
 

Das Pfarrhaus der evangelischen Kirchengemeinde Dorfmark ist das älteste Haus in Dorfmark. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es 1641 durch Brandstiftung der Schweden teilweise vernichtet, jedoch nicht vollständig zerstört. Schon 1643 begann man mit den ersten Reparaturarbeiten und 1648 war es wieder vollständig aufgebaut.


Über der Dielentür befindet sich eine alte Inschrift:

„Anno Christi 1648 den 13. März ist dieses Pfarrhaus auf Ersuchen und Anordnung des H Wetzelius Pastor von der Gemeinde zu Dorfmark erbauet worden“.


Dann folgt das Wort aus dem 8. Kap. des Römerbriefes: „Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein!“

 

In Dorfmark sind während des Dreißigjährigen Krieges deutlich weniger Menschen ums Leben gekommen als in anderen Orten dieser Region. Das liegt zum einen daran, dass hier die Pest nicht so viele Opfer forderte, zum anderen ist es dem damaligen Pastor Johannes Wetzelius zu verdanken. Er hat sich bei drohender Gefahr mit seiner Gemeinde in den großen Wäldern auf dem heutigen Truppenübungsplatz versteckt.

Pastor Wetzelius verstarb 1649.
Er konnte sein schönes, neu aufgestelltes Haus also nur kurze Zeit genießen.

Seine Witwe und die gesamten Mitglieder der Dorfmarker Kirchengemeinde richteten ein Gesuch an den Landesfürsten, dass die Witwe des langjährigen Seelsorgers mit ihrer Tochter doch bitte in Dorfmark wohnen bleiben dürfen, weil sie nach dem Dreißigjährigen Krieg praktisch mittellos waren. Dieser Bitte wurde stattgegeben.

Zum Andenken an den Pastor, der sich 25 Jahre lang für sie eingesetzt hatte, ließ die Gemeinde ein Bild von ihm malen. Es hängt noch heute im Altarraum der Kirche und erinnert an diesen mutigen Mann.

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