Bahnhof
1896 wurde die Eisenbahnlinie Soltau-Dorfmark-Walsrode in Betrieb genommen, ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung unserer Region. Die Einweihung des neuen Bahnhofs wurde mit einem großen Fest gefeiert.
Im mittleren Gebäudeteil befanden sich der Kundenschalter und die technischen Einrichtungen. Der linke Seitenflügel diente als „Wartesaal 1. Klasse“, der rechte hatte zwei Rampen und wurde als Güterschuppen für Stückgut genutzt. Aus dem Wartesaal wurde später die Bahnhofsgaststätte und die Wartenden mussten sich im Durchgang des Mittelgebäudes aufhalten.
Neben dem Bahnhof hatten sich verschiedene Land-handelsbetriebe niedergelassen. Auch Schlachtvieh wurde wöchentlich
verladen, das die Viehhändler, und davon gab es in Dorfmark einige, wie z.B. die Firmen Menke & Meyer und Gebrüder Kruse, aufgekauft hatten.
Die Zeitzeugin Minna Gottschling wusste folgendes darüber zu erzählen:
„Der Viehhandel war wirklich ein großes Geschäft. Die Viehhändler fuhren zu den Bauern auf die Dörfer, beschauten
sich das Vieh und machten mit den Bauern Geschäfte. Jeden Montag kamen dann die Bauern aus den umliegenden Dörfern wie Einzingen, Bockel, Riepe, Bommelsen usw. und brachten das Vieh mit Pferd und
Wagen nach Dorfmark. Nebenan beim Gasthaus „Zur Post“ befand sich eine Fuhrwerkswaage. Da wurde das Vieh gewogen. Die Anzeige der Waage war links in der Gaststube.
Die Fuhrwerke stauten sich von der Waage bis zurück zum Gasthaus „Hamburger Hof“, wo heute die Eisdiele ist. Das war ein Lärm, kann ich euch sagen und die ganze Straße lag voller Pferdeäpfel.
Und am Bahnhof waren Ställe, da wurde das Vieh untergestellt, später in Viehwaggons verladen und per Bahn abtransportiert.“
Als sich der Frachtverkehr immer mehr auf die Straße verlagerte, wurde der Express- und Stückgutverkehr in Dorfmark aufgegeben. Auch die Gaststätte wurde dann nicht wieder verpachtet. Damit waren beide Seitenflügel nutzlos geworden. Sie sind Ende der 1970er Jahre abgebrochen worden.
In den letzten Jahren ist die Gleisanlage modernisiert worden. Man kann nun „barrierefrei“ mit Kinderwagen, Rollstühlen, Fahrrädern und Rollatoren in die Züge gelangen.
Im Jahr 2017 hat die Stadt Bad Fallingbostel das Gelände samt Bahnhof erworben. Das Gebäude ist abgerissen. Auf dem Gelände sind ein erweiterter Parkplatz, ein zeitgemäßer Fahrradständer und ein angemessener Unterstand für die Reisenden geplant.